Bild unten: Die herausgehobene Landfläche wurde durch ein nach Südosten orientiertes Flusssystem entwässert.
Den Main in seinem heutigen Lauf gab es damals noch nicht. Ein Urmain, der wie heute im Fichtelgebirge entsprang, bog bei Bamberg nach Süden ab und schuf das breite Tal, durch das heute die Regnitz nordwärts fließt.
Hoch über die heutige Windsheimer Bucht flossen Ur-Altmühl, Ur-Rezat und Ur-Zenn.
Eine "tektonische Verstellung" ließ in der herausgehobenen
Landfläche, eine Mulde entstehen, die Aischfurche. Zusätzlich entstand an deren Südrand, dem Nordrand der heutigen Frankenhöhe, eine
Aufwölbung.
Vor weniger als drei Millionen Jahren hatte sich die
Aischfurche soweit eingetieft, dass sie die vorher südwärts fließenden
Flüsse an sich zog. Die Anfänge der Aisch! Es blieben die
heute noch im Gelände sichtbaren "geköpften Täler" (Rezat und Zenn). Eine weitere Aufwölbung
am heutigen Westrand der Windsheimer Bucht verhinderte, dass sich die Aisch
auf kurzem Weg dem neuen Main anschließen konnte, der sich von Aschaffenburg her ostwärts ausbreitete
und schließlich bei Bamberg den Urmain anzapfte. Auslöser dafür war der Einbruch
des Oberrheingrabens.
Nun konnte sich die Aisch in das
Schichtenpaket eintiefen. Nachdem sie sich durch die harten Deckschichten
aus Sandstein gearbeitet hatte, konnte sie in den weicheren
Keuperschichten das Tal leicht zur Bucht von Neustadt verbreitern.
Heute
entspringt die Aisch südlich von Schwebheim neben der B13.
- Lit.: Gottfried Hofbauer: Die Anlage der Bucht
von Neustadt und des Aisch-Tales als Folge erdgeschichtlich junger
Krustenverstellungen.
Jahresmitteilung der Naturhistorischen
Gesellschaft Nürnberg 2017.
http://www.gdgh.de/berichte/b11/aisch_tektonik.pdf (PDF, 22 Seiten)