Die Herren von Bernheim

Im Spätmittelalter gab es  ein Adelsgeschlecht "von Bernheim". Sie werden als Ministeriale bezeichnet, ursprünglich unfreie Dienstleute adliger Herren, die später zum niederen Adel aufstiegen. In den Quellen begegnen sie uns als Grundherren, als Dienstleute der Hohenlohe und als Zeugen bei Rechtsgeschäften. Die im Kontext mit genannten Adligen, wie die Küchenmeister von Nordenberg, Seldeneck, Seinsheim (Sauensheim) und Seckendorf lassen auf ihren sozialen Rang schließen.

In mehreren Generationen der Bernheimer begegnet uns der Vorname Hermann. Um 1300 war Ritter Hermann v. Bernheim Landrichter in Rothenburg. Ein weiterer Hermann war mit Anne von Westerstetten (nördl. Ulm) verheiratet. Dieser war um 1340 hohenlohischer Vogt und Richter in Uffenheim. Sein Bruder Gottfried (Gottfriedus de Bernheim) ist 1355 Procurator des Offizialgerichts zu Würzburg. Anna von Westerstetten war in zweiter Ehe mit Lupolt Küchenmeister von Nordenberg verheirate. Zusammen mit diesem verkauft sie 1383 die Veste Nordenberg an die Stadt Rothenburg. (Linde 1958, Nr. 5).

Bernheimer als Raubritter

Um 1370 begann der gesellschaftliche Abstieg - es war die Zeit als auch andere Adlige verarmten und teilweise zu Raubrittern wurden. 1373 klagt der Rothenburger Bürgermeister Toppler gegen die Brüder Weypprecht, Conrad und  Henslein v. Bernheim, dass sie die Stadt und ihre Hintersassen geschädigt hätten. 1376 erlaubt Kaiser Karl IV. der Stadt Rothenburg, gegen die genannten Brüder sowie Eckelin Gayling vorzugehen. Letzterer war der berühmt-berüchtigte Raubritter Eppelein von Gailingen (versch. Schreibweisen: Eckelin, Ekkelin, Eppelein, urspr. Apel=Albrecht; Gayling, Geiling). Seine Familie besaß u. a. Schloss Röllinghausen bei Illesheim. Der Vorname "Eckelin" erscheint in mehreren Generationen der Gaylinger. 
Im Stadtlexikon Nürnberg ist zu lesen:"Eppelein von Gaillingen, geb. um 1320, gest. 15.5.1381 bei Neumarkt/Opf., verh. mit Elsbeth. Die Namensform Eppelein geht auf die Müllnerschen Annalen zurück. Die Originalquellen sprechen i. d. R. von Ekkelein Gailing, öfters mit dem Zusatz "vom Walde" (bei Gunzenhausen). Die Gailing gehörten zu den hohenlohischen und hochstiftisch-würzburgischen Dienstleuten aus der Gegend um Windsheim. Auch Ekkelein selbst war Lehensmann und Bediensteter. In den Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Hohenlohe und dem Burggrafen von Nürnberg in den 1370er Jahren stand er auf Seiten der Hohenlohe und nahm dabei großen Schaden an seinen Besitzungen. Als sich die Kriegsparteien 1377 ohne Restitutionsansprüche verglichen, suchte er sein Heil in Raubzügen ..."

Naheliegend, dass die Bernheimer, ebenfalls hohenlohische Dienstleute, das Schicksal des Gaillinger teilten. Mit dessen Schwester (Tochter?) war wieder ein Hermann von Bernheim verheiratet, vermutlich Sohn des Uffenheimers und Anna von Westerstetten. Dieser begleitete zusammen mit seinen Brüdern Dietrich, Hans (Henslein) den Ekkelein auf dessen Raubtouren. Hermann und Dietrich werden 1381 zusammen mit Ekkelein Gayling in Neumarkt mit dem Rad hingerichtet.  Auch Bruder Conrad/ Cuntz wurde 1381 enthauptet. Henslein, offensichtlich der Jüngere, der als Helfer des Eckelein genannt wurde, scheint rechtzeitig den rechten Weg gefunden zu haben. Er verrichtete sich 1399 mit dem Burggrafen und den Reichsstädten. Über das Schicksal des Weyprecht ist nichts bekannt, vielleicht ist er - als Ältester -, rechtzeitig verstorben,

1477-1486 ist Konrad v. Bernheim Amtskastner in Uffenheim. Um 1490/1500 besitzt die Familie von Bernheim Schloss Habelsee.

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Dietrich (Theodoricus) von Bernheim,  Marschall des deutschen Ordens in Preussen.

Er spielte eine wichtige Rolle bei der Eroberung Preussens durch den Deutschen Orden. 1239 eroberte er die pruzzische Burg Balga. Marschall war nach dem Hochmeister der zweithöchste Rang im Orden. Vermutlich war er vorher Teilnehmer eines Kreuzzugs.


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In Biedermanns Geschlechtsregister wird  die Genealogie nach 1500 fortgeführt, wobei sich sich die genannten Orte weiter von Burgbernheim entfernen (z.B. Raum Steigerwald- Bamberg). Hans Christof von Bernheim ist 1618 Domherr zu Bamberg und Würzburg und liegt in Forchheim begraben.

Im Neuen Allg. Deutschen Adelslexikon werden die Bernheim zum einen als altes, im 14. Jh. im Fürstentum Kalenberg vorgekommenes Rittergeschlecht bezeichnet, zum andern als altes fränkisches Adelsgeschlecht, welches im 16. Jh. nach Schlesien und in die Mark Brandenburg und in die Niederlausitz kam. Sollte da das Haus Brandenburg vermittelt haben?

 

de Bernheim in Frankreich

In Paris lebt eine (katholische) Familie "de Bernheim", die nach Aussage eines Familienmitgliedes ursprünglich aus Burgbernheim stammt und wegen Glaubensauseinandersetzungen mit dem Markgrafen die Region verlassen hat. 

Daneben  leben ebenfalls in Paris ein Rabbiner namens Bernheim und eine Kunsthändlerfamilie Bernheim-Jeune, die vermutlich aus der Schweiz stammt. 

 

"von Bernheim" in alten Quellen

Die Herren von der Bernheimer Au